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Kosmologischer Park & Kalenderplatz

Kunst kann uns die Welt erklären und gleichzeitig über sie hinausweisen, sie kann Zusammenhänge beleuchten und neue Assoziationen schaffen. Das im Rahmen der Bundesgartenschau 1985 im Britzer Garten entstandene Werkensemble »Kosmologischer Park« setzt sich künstlerisch mit verschiedenen Aspekten der Astronomie und Physik auseinander. Der von den Gartenarchitekten Jürgen Zilling, Clod Zillich und Jasper Haffmann entwickelte Schwerpunkt leitet sich von der axialen Verbindung zwischen dem See und dem Kalenderplatz ab, der auch das Zentrum der künstlerischen Gestaltung des Parks bildet.

Der Kalenderplatz ist als komplexe Sonnenuhr konfiguriert, die Uhrzeiten, Monate, Tages- und Nachtgleichen sowie die Winter- und Sommersonnenwende anzeigt. Der Schatten des in der Mitte des Platzes installierten, 14 Meter hohen »Gnomons« fungiert dabei als Uhrzeiger, während die aufwendigen Metallintarsien auf dem Boden des Platzes die Uhrzeiten, Zeiträume und Planeten symbolisieren. Der Kalenderplatz wird so zu einem präzisen Mess- und Beobachtungsinstrument für die Observation der Bewegung von Sonne und Erde.

 

Vom Kalenderplatz aus erschließen sich die weiteren Elemente des Werkensembles, zu dem auch die »Rhizomatische Brücke« auf der gegenüberliegenden Seite des Sees und das »Tableau der Erinnerungen« im Norden gehören. Eine sowohl inhaltliche als auch ästhetische Ergänzung der Sonnenuhr bilden die »12 Speere der Sonne entgegengeworfen – 12 Speere der Sonne hinterhergeworfen« der Künstlerin Susanne Mahlmeister, die den Kalenderplatz im Osten und Westen flankieren. Die jeweils zwölf in verschiedenen Winkeln und Abständen installierten Stahlstangen greifen das Thema des Schattenwurfs auf und versinnbildlichen die Verbindung des Himmels mit der Erde.